Ein Mitschnitt eines Gesprächs mit Prof. Dr. Gerald Hüther – er ist Neurobiologe, Autor populärwissenschaftlicher Bücher, Mitgründer der Akademie für Potentialentfaltung sowie Initiator mehrerer Initiativen.
Gerald betont, dass unser Gehirn keine Probleme, sondern Lösungen speichert. Unsere Vorerfahrungen und erlernten Verhaltensweisen spielen hierbei eine zentrale Rolle in der Problembewältigung: Wenn wir mit einem Problem konfrontiert werden, aktiviert unser Gehirn automatisch bekannte Lösungsstrategien, die auf früheren Erfahrungen basieren. Dieser Mechanismus kann jedoch auch zu problematischen Verhaltensmustern führen, wenn die angewandten Lösungen nicht (mehr) gesund oder funktional sind.
In einer Gesellschaft, in der alles schnell pathologisiert und zum Defekt bzw. zur sog. Störung erklärt wird, ist diese Perspektive wichtig. Selten ist tatsächlich etwas „kaputt“, sondern es sind alte Lösungsversuche.
Durch das Verständnis, dass unsere Verhaltensweisen oft unbewusste Lösungsversuche vergangener Probleme sind, können wir beginnen, diese Muster zu hinterfragen und bewusst zu verändern.